
Kleinkind
Wenn Dornröschen uns eins lehrte…
On 6. August 2018 by Flausenkind …. dann, dass Schlaf sehr wichtig ist, wenn man sich krank fühlt. Doch manchmal braucht es etwas mehr, um gesund zu werden. Sich selbst zu pflegen ist relativ unkompliziert: Ingwer, Salbeitee und Eukalyptus gegen Erkältung, und Mamis Zaubersalbe gegen alle anderen Krankheiten. Ein ausgewachsener pflegebedürftiger Mann erhöht den Schwierigkeitsgrad schon etwas. Dann muss man sich durch eine größere Wand voller Widerstand und Tränen kämpfen bis das sensible Wesen wieder gesund ist. Bei Kindern kann das nicht viel schwieriger sein, dachte ich… Dann kommt das erste Kind und man steht vor ganz anderen Herausforderungen. Da hat man seine lang aufgebaute Liste an Rezepten und Hausmittelchen gegen Krankheiten und ist bereits sie anzuwenden. Mit kochendem Wasser, einem Ingwerbaum und einem Koalabären bewaffnet steht man vor dem Kind. Der Koalabär hat den Eukalyptus zwar schon aufgefressen, aber einer Mutter ist ja nichts zu schwer um an die begehrte Medizin für ihr kostbares Kind zu kommen… Und das Kind macht einfach nicht mit. Jammern und wütend wäre noch einfach, doch pure Verweigerung erfordert andere Mittel. Wie kriegt man die Heilmittel in ein einjähriges Kind? Verzweifelt steht man vor dem kleinen erkälteten Wesen, dessen Daumen vom Nuckeln wund ist und mindestens eine Tonne von Mamis Zaubersalbe benötigt. Verbinden hilft nicht. Es sei denn, man möchte dem Kind eine neue Herausforderung bieten. Die Entwicklungskünste eines so kleinen Kindes sind allerdings sehr verblüffend. Was macht man also, nachdem man 5 min zärtlich die Wunde umwickelt hat und das Kind den Verband innerhalb von 3 Sekunden wieder abgewickelt hat? Den Daumen am Ohr fest tackern? Den Daumen vom Koalabären schon mal für die Transplantation vorbereiten? Märchen haben einen viel gelehrt, insbesondere Dornröschen. Da wird eine Frau eingesperrt in einem Turm voller Rosen und schläft und schläft und schläft. Es kommen tausende Leute vorbei, schütteln an ihr, sprechen mit ihr, singen ihr etwas vor und so manch einer hat nebenan auch bestimmt die Toilette benutzt. Dieses Wissen kann man in der Realität anwenden. Im schwachen Moment kurz vorm Einschlafen, kann man dem Kind noch den ekligen Salbeitee einflößen – intravenös am Besten. Den Ingwerbaum stellt man direkt daneben und raspelt ihn in regelmäßigen Abständen auf das Kind. Wenn man Spinnen verschlucken kann, dann geht das auch mit Ingwer! Dem Koalabären war die Verdauung des Eukalyptus doch zu kompliziert, sodass er ihn wieder in die Welt hinaus transportiert hat. Das wickelt man, kompakt wie es nun ist, in ein Tuch und hängt es über das schlafende Kind. Die Erkältung ist damit gelöst. Fehlt noch der entzündete Daumen. Da das Kind auf dem Bauch liegt, muss es erstmal gewendet werden. Praktisch ist es dabei, wenn es schon auf der Decke liegt statt darunter, sodass man nur noch an der Decke wie an einem Tischtuch ziehen muss. Schon purzelt das Kind in die richtige Position. Dann noch den Daumen aus dem Mund gezogen, mit dem Teddy trocken getupft und schon kann man die Tonne Zaubersalbe zücken und den gesamten Daumen darin eintunken. Aber Vorsicht: den Daumen bitte nicht in der Tonne Zaubersalbe lassen, sonst hat das Kind am Morgen drei Daumen… Dann muss man nur noch darauf achten, den Tatort leise zu verlassen und vorm Erwachen des Kindes den Tatort wieder zu reinigen. In dieser Nacht ist schließlich nichts geschehen! Psssccchhttt!Noch mehr Geschichten von Flausenkind
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