
Für Risiken und Nebenwirkungen machen Sie Ihr Baby verantwortlich
On 5. Februar 2018 by FlausenkindMan hat mich gewarnt: Kinder sind schlecht für die Gesundheit. Das damit abgeschürfte Knie, blaue Flecke und abgeschliffenen Zähne gemeint sind, habe ich nicht geahnt. Und mit den Ursachen des körperlichen Verfalls habe ich noch weniger gerechnet….
Als Mitbewohner eines Babys wird nicht nur das Immunsystem herausgefordert. Meine Lippen sind eigentlich ständig wund, aufgeplatzt und blutig. Nein, ich prügel mich nicht auf dem Spielplatz damit ich schaukeln darf und nicht diese kleinen frechen Zwerge. Die Schaukel erobere ich subtiler…
Meine Lippen sind wund, weil die Wangen meines Babys auch wund sind. Ich kann nicht aufhören ihn meine feuchten Mamiküsse aufzudrücken. Sogar Muskelkater in den Lippen habe ich schon.
Ein Mal habe ich es versucht. Die Herausforderung waren fünf Minuten ohne Knutscher, um meinen Lippen eine Pause zu gönnen. Dann fiel mir ein, dass Küssen auch Kalorien verbrennt und so fehlte mir ein guter Grund für diese aberwitzige Wette. Bepanthen musste das Problem dann lösen. Ein Hoch auf die Pharmaindustrie!
Doch damit ist es noch nicht genug. Meine Knie sind aufgeschürft, weil mein kleiner Frechdachs und ich wie Ritter beim Lanzenkampf aufeinander zu krabbeln. Ich gebe zu, dass meine Krabbelfähigkeiten etwas eingerostet sind. Außerdem tauchen manchmal unerwartet Wände, Türen oder Stühle auf und laufen gegen meinen Kopf. Ich bin ganz froh, dass mein Baby noch keine echte Ritterlanze halten kann. Dann würden mir schon ein paar Augen fehlen. Wahrscheinlich ist es auch ganz gut, dass ich selbst keine Ritterlanze in der Hand habe…
Mittlerweile sind so oft Wände gegen meinen Kopf gelaufen, dass ich mich selbst auslache und vom Lachkrampf wiederrum Muskelkater bekomme. Da scheint irgendwas im Gehirn locker geklopft zu sein… Das mein Kind mich mittlerweile selbst absichtlich zum Lachen bringt, ist ebenfalls wenig förderlich um den Bauchmuskelkater los zu werden.
Man sagt auch „Jedes Kind kostet einen Zahn“ und ich bin der beste Beweis dafür. Ich oute mich nun öffentlich: ich muss jetzt eine Beißschiene tragen. Denn ich knirsche. Mein Baby ist auch daran schuld. Also indirekt.
Kennt ihr Elvira von den Loony Toons? Die, die immer alle so sehr knuddelt, dass der Kopf der Knuddelopfer anschwillt und die Augen heraus platzen? Das bin ich.
Da sitzt also unser Baby auf den Schultern meines Mannes und freut sich überschwänglich während es ihm jedes Haar einzeln heraus reißt. So etwas macht mich tatsächlich glücklich. In solchen Situationen habe ich also die Wahl a) zu heulen vor Glück, b) meinen Mann so fest zu drücken, dass sein Kopf anschwillt und unser Baby dadurch explosionsartig von seinem Schultern geschleudert wird oder c) so fest ich kann zu knirschen.
Option a) ist nun wirklich albern. Welche Mutter heult denn ständig bei rührenden Momenten? Option b) ist sicherlich interessant anzusehen, aber ich habe keine Lust die blutige Sauerei sauber zu machen. Es hat ewig gedauert unsere Wände sauber abzukleben und so schön zu streichen. Also nehme ich Option c). Wenn die Zähne abgeschliffen sind, überlege ich mir eine andere Option mit meinen Glücksgefühlen umzugehen.
Meinem Baby kann ich wahrscheinlich schon einen Termin beim Therapeuten besorgen, damit er die gruseligen Bilder seiner mit blauen Flecken übersäten Mutter wieder vergessen kann. Und ich gehe jetzt mal zur Apotheke und kaufe zehn Packungen Bepanthen und Verbandsmaterial.
Ach ja, das Leben mit Baby kann echt hart sein…
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