
Wer ist die Richtige für den kleinen Frechdachs? Das Mami-Tauglichkeits-Assessment-Center
On 12. März 2018 by FlausenkindJuchu! Meine Bewerbung als Mami wurde zugelassen und ich darf zum Mami-Tauglichkeits-Assessment-Center für den kleinen Frechdachs.
Los geht’s
Gespannt betrete ich mit fünf anderen Bewerberinnen die riesige Eingangshalle, die eher an ein Zirkuszelt erinnert. An der Decke hängen zahlreiche Mobilees, der Fußboden ist ein Verkehrsteppich und überall sind Schneebesen mit Glöckchen zum Spielen verteilt. Eine Reihe ernst guckender Stramplerträger betritt nun den Raum. Wir Bewerberinnen gucken gespannt und sind total aufgeregt. „Oh, wie süüüß! Kleine Teddys auf dem Strampler!“ ruscht es einer Teilnehmerin heraus. Sie wird sofort disqualifiziert. Die Stramplerträger wollen schließlich ernst genommen werden. Damit ist klar: das wird nicht heute nicht einfach!
Da waren es nur noch fünf
Dann beginnt der erste Test: Spiele erfinden. Der kahlköpfige Stramplerträger mit den Teddys übergibt jedem eine Tüte Luftballon und Bänder. Dann legen sich alle Stramplerträger auf den Rücken und warten was die Bewerberinnen auf die Stelle als Mami für den kleinen Frechdachs machen. Eine Teilnehmerin nimmt die Luftballons und Bänder und schmeißt sie weg: „Das ist doch viel zu gefährlich!“. Sie wird disqualifiziert wegen mangelnder Kreativität und fehlender Risikobereitschaft.
Da waren es nur noch vier
Flink pusten wir restlichen Bewerberinnen die Luftballons auf. Eine bemalt die Ballons, eine andere hängt die Ballons weit nach oben über den Wickeltisch. Ich binde eine Reihe Luftballons quer über eine Schnur an die Decke und führe von der Schnur ein Band nach unten zu den Stramplerträgern. Das Band befestige ich an Beinchen oder Füßchen, sodass die Stramplerträger die Luftballons tanzen lassen können. Ich werde mit einem ausgelassenen Lachen belohnt und bekomme ein Klebesternchen aufs T-Shirt für die interaktive Einbindung der Stramplerträger. Puh, doch es geht noch weiter.
Auf zum nächsten Test: Postkorbübung. Der Mann steht mit einem Baby am Wickeltisch und zieht ihm gerade die Hose zum wickeln aus. Die Bewerberinnen fischen währenddessen mit den Händen im Aquarium herum, um es zu reinigen. Bis dahin ist es ganz entspannt. Dann bekommt der wickelnde Mann einen Rückenkrampf und kann nur noch mit letzter Kraft das Baby auf dem Tisch festhalten. Vier Bewerberinnen stürzen zum Wickeltisch und retten das Baby, indem sie es halb ausgezogen, wie es ist auf den Fußboden legen. Dann wird der Mann gerettet und langsam auf dem Fußboden neben das Baby abgelegt. Zurück zu den Fischen, die gerade um ihr Leben kämpfen und das Aquarium mit dem nötigen Wasser füllen. Erschöpft sehen wir restlichen Bewerberinnen uns an. Wer hat sich sowas denn ausgedacht? War Postkorb nicht was mit Brieftauben und planbaren Terminen?
Doch es ist noch nicht vorbei. Der Mann schreit weiterhin vor Schmerzen, das Baby ist immer noch nicht angezogen. Dann klingelt es an der Tür. Der Handwerker kommt spontan. Ob es jetzt passt, fragt er. Na klar…! Also weisen wir den Handwerker ein, ziehen das Baby an und wiegen es in den Schlaf wiegen, danach wird der Mann therapiert und währenddessen der Handwerker beaufsichtigt. Alles kein Problem nach den 20 Tassen Kaffee am Morgen!
Außer für eine Bewerberin. Sie sitzt in der Ecke und weint seitdem der Handwerker geklingelt hat. Sie findet bestimmt irgendwo ein Baby, das besser zu ihr passt.
Da waren es nur noch drei
Nun kommt der Druckknopftest: Eine Puppe dreht sich an einem Hähnchenspieß in unterschiedlicher Geschwindigkeit und wir müssen die Druckknöpfe dabei schließen. Sie strampelt mit Händen und Füßen und kreischt aufgeregt. Natürlich wird die Zeit gemessen. Dann wird kontrolliert, ob alle Knöpfe des Wickelbodys richtig gefunden und zugeordnet wurden. Eine Bewerberin macht einen Fehler und schreit verzweifelt auf. Sie ist disqualifiziert.
Da waren es nur noch zwei
Nun der ultimative letzte Test. Kampflustig gucken wir zwei übrigen Bewerberinnen uns an. Ich will die Stelle als Mami von Frechdachs unbedingt! Die Stramplerträger grinsen uns frech an und werden still. Plötzlich ergibt sich ein riesiger Schwall saurer Milch über uns und wir werden von oben bis unten angespuckt. Dann lachen die Stramplerträger. Ich hole tief Luft und kann mir ein kleines Lächeln abringen. Die Bewerberin neben mir wurde vom Milchschwall umgestoßen und liegt nun weinend am Boden.
Gewonnen!
Die anderen Bewerberinnen werden das passende Kind schon noch finden, doch Frechdachs und ich gehören jetzt zusammen. Ob ich jetzt schon das Thema Bezahlung und Arbeitszeiten ansprechen sollte?
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